Biogeographie

Die geografische Verteilung der Organismen auf dem Planeten folgt Mustern, die am besten erklärt werden können durch Evolution in Verbindung mit der Bewegung tektonischer Platten über die geologische Zeit erklären lassen. Große Gruppen, die sich vor dem Auseinanderbrechen des Superkontinents Pangäa (vor etwa 200 Millionen Jahren) entwickelt haben, sind weltweit verteilt. Gruppen, die sich seit dem Auseinanderbrechen des Superkontinents Pangaea entwickelt haben, sind in bestimmten Regionen des Planeten einzigartig, wie zum Beispiel die einzigartige Flora und Fauna der nördlichen Kontinente, die sich aus dem Superkontinent Laurasia gebildet haben, und der südlichen Kontinente, die sich aus dem Superkontinent Gondwana gebildet haben. Die Anwesenheit von Mitgliedern der Pflanzenfamilie Proteaceae in Australien, dem südlichen Afrika und Südamerika lässt sich am besten durch ihre Anwesenheit auf Gondwana vor dem Auseinanderbrechen des südlichen Superkontinents erklären.

Die große Diversifizierung der Beuteltiere in Australien und das Fehlen anderer Säugetiere spiegelt die lange Isolation Australiens wider. Australien hat eine Fülle von endemischen Arten (Arten, die nirgendwo sonst gefunden werden), was typisch für Inseln ist, deren Isolation durch weite Wasserflächen die Arten an der Wanderung hindert. Mit der Zeit entwickeln sich diese Arten evolutionär zu neuen Arten, die ganz anders aussehen als ihre Vorfahren, die auf dem Festland lebten. Die Beuteltiere Australiens, die Finken auf den Galápagosinseln und viele Arten auf den Hawaii-Inseln sind alle einzigartig an ihrem Ursprungsort, zeigen aber dennoch entfernte Verwandtschaften zu den Vorfahren auf dem Festland.