DNA-Verpackung in eukaryotischen Zellen

Eukaryotische Chromosomen bestehen, im Vergleich zur Größe des Zellkerns, aus enorm langen DNA-Molekülen und müssen deshalb dicht verpackt werden, um überhaupt in den Zellkern zu passen. Chromosomen bestehen aus Chromatin, einem Komplex aus DNA und Proteinen. In jedem Chromosom ist ein sehr langes DNA-Stück um Proteine gewickelt, die sogenannten Histone. Diese mit DNA umwickelten Histone bilden perlenförmige Einheiten, die Nukleosomen genannt werden. Vor der Zellteilung findet DNA-Replikation statt. Nach der DNA-Replikation ist das Chromatin stark kondensiert und die Chromosomen werden kürzer und dicker. Jedes duplizierte Chromosom besteht aus zwei Schwesterchromatiden, die durch Proteinkomplexe, die Kohäsine, miteinander verbunden sind. Das Zentromer bildet die Verbindung zwischen den beiden Schwesterchromatiden. In den späteren Stadien der Zellteilung werden sich die beiden Schwesterchromatiden in zwei neue Zellkerne auftrennen. Bedenke, dass Schwesterchromatiden, sobald sie sich getrennt haben, zu einzelnen Chromosomen geworden sind und nicht mehr Schwesterchromatiden genannt werden.

Jede eukaryotische Spezies besitzt eine bestimmte Anzahl Chromosomen. Humane somatische Zellen enthalten 2 Chromosomensätze, die aus 46 Chromosomen bestehen. Humane reproduktive Zellen, oder Gameten, enthalten jedoch nur einen Chromosomensatz mit 23 Chromosomen.

Drei Tafeln. Die obere Tafel zeigt ein dupliziertes Chromosom, dessen Arme in der Mitte verbunden sind. Der Bereich eines Arms ist in der zweiten Tafel unten vergrößert dargestellt. Viele blaue Kugeln sind von einer dünnen gelben Schnur umwickelt, die eine dicht gedrängte dickere Schnur mit Schleifen bildet. Ein Teil des gelben Fadens ist in der dritten Tafel unten vergrößert dargestellt. Die dritte Tafel zeigt eine Darstellung der doppelsträngigen DNA.

Abbildung 1: DNA-Verpackung. Chromosom (oben), um Histone gewickeltes Chromatin, das Nukleosomen bildet (Mitte), DNA-Doppelhelix (unten).