DNA-Sequenzierung

Die Sequenzierung ist eine Technik zum „Ablesen“ der genauen Reihenfolge der Nukleotide in einem DNA-Fragment. Kleine DNA Fragmente, ganze Gene oder sogar Genome können sequenziert werden.

Die am weitesten verbreitete DNA-Sequenzierungstechnik basiert auf der von Sanger entwickelten Kettenterminierung. Diese Methode ist der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sehr ähnlich, verwendet aber nur einen Primer, der in der Nähe der zu untersuchenden Region am 3er-Ende der DNA-Vorlage andockt (Abbildung 1). Während der Sequenzierungsreaktion wird eine Mischung aus normalen Nukleotiden (dATP, dTTP, dCTP und dGTP) und „Stopp“-Nukleotiden (ddATP, ddTTP, ddCTP und ddGTP) zur DNA-Vorlage hinzugefügt. Die Stop-Nukleotide sind jeweils mit einer bestimmten Farbe markiert. In jedem Zyklus wird die Ziel-DNA durch eine DNA-Polymerase repliziert, bis ein Stopp-Nukleotid hinzugefügt wird, das die weitere Verlängerung stoppt (Kettenterminierung). Nach 35 Zyklen ist eine große Anzahl von Fragmenten in allen möglichen Längen entstanden. Diese Fragmente werden in ein spezielles Acrylamidgel gegeben, wo ihre Länge und „Endbasen“ festgestellt werden. Da die Fragmente aufgrund ihrer Größe im Gel aufgetrennt werden, werden die markierten Nukleotide nacheinander nachgewiesen, sodass die genaue DNA-Sequenz im Fragment rekonstruiert werden kann.

Der Zweck der Sequenzierung ist beispielsweise die Vorhersage der Proteinsequenz eines Gens, der Vergleich von Arten auf Sequenzebene (Gene oder Genom) oder die Suche nach einer Mutation.

Die obere linke Ecke des Bildes zeigt vier verschiedenfarbige Kugeln mit vier verschiedenen Buchstaben in ihrem Inneren, die als fluoreszierend markierte ddNTPs bezeichnet werden. Der Pfeil nach unten zeigt auf eine DNA-Vorlage, die aus blauen Kugeln in einer Reihe mit vier verschiedenen Buchstaben besteht. Ein weiterer Pfeil zeigt nach unten auf Reihen von DNA-Sequenzen. Jede Reihe hat eine Base weniger als die obere, wobei die letzte Base auf der linken Seite mit einer Farbe versehen ist, die den Farben der ddNTPs darüber entspricht. Von diesen Reihen aus weist ein Pfeil nach rechts auf das graue, horizontale Rechteck mit vier Vertiefungen für jeweils eine DNA-Base und farbigen Streifen in verschiedenen Größen, die den Farben der ddNTPs entsprechen. Ein weiterer Pfeil aus den Reihen zeigt auf den unteren rechten Teil eines Bildes, das ein Diagramm zeigt, in dem jeder Spitzenwert eine DNA-Base bezeichnet.

Abbildung 1: Schematischer Überblick über die Sanger-Methode (Kettenterminierung) zur DNA-Sequenzierung

Während der Elongationszyklen werden DNA-Fragmente aller möglichen Längen produziert, die jeweils mit einem farbigen Stopp-Nukleotid terminiert werden. Wenn die Fragmente entsprechend ihrer Größe auf einem Gel getrennt werden, zeigt die Reihenfolge der Farben die genaue DNA-Sequenz an.