Pharmaforschung

Pharmaforschung ist der Prozess, durch den neue Wirkstoffe für Medikamente entdeckt werden. Es handelt sich um eine Kombination von Verfahren, die an der Schnittstelle zwischen den Bereichen Chemie, Pharmakologie, Biotechnologie und Medizin angesiedelt sind.

In der Vergangenheit wurden Medikamente entweder zufällig entdeckt, wie z. B. Penicillin, oder durch die Entdeckung von Wirkstoffen in traditionellen Heilmitteln (Aspirin aus Baumrinde oder Morphin aus Schlafmohn).

Heutzutage gibt es mehrere Ansätze für die Pharmaforschung:

  • Chemische Bibliotheken: Bibliotheken kleiner synthetischer chemischer Verbindungen oder natürlicher Produkte, die schnell in Zellen oder Organismen untersucht werden können, um Verbindungen zu finden, die die gewünschte biologische Wirkung auslösen. Diesen Vorgang nennt man Pharmakologie.

  • Medizinische Chemie: setzt die synthetische organische Chemie ein, um neue Verbindungen herzustellen oder bestehende zu verändern und so die Wirksamkeit und Selektivität potenzieller Wirkstoffe für Arzneimittel zu erhöhen.

  • Struktur-Wirkungs-Studien: Diese Studien befassen sich mit der Beziehung zwischen der chemischen Struktur und ihrer biologischen Aktivität gegenüber dem Ziel. Dabei können vorhandene chemische Bibliotheken für das Screening verwendet werden oder es werden computergestützte Algorithmen zur Vorhersage der chemischen und physikalischen Wechselwirkungen der Verbindung mit dem Zielrezeptor eingesetzt.

Sobald ein geeigneter Wirkstoff gefunden wurde, kann der Prozess der Arzneimittelentwicklung weitergehen: es folgen Scale-up, Formulierung und klinische Versuche.