Gram-Färbung

Die Gram-Färbung ist eine differenzielle Färbetechnik, mit der fast alle Bakterienarten aufgrund struktureller Unterschiede in der Zellwand in zwei große Gruppen unterteilt werden können.
Die Zellwand ist von wesentlicher Bedeutung, da sie die Bakterien schützt, formt und bei der Auslösung von Krankheiten im infizierten Wirt eine Rolle spielt. Sie kann auch ein Angriffspunkt für bestimmte Antibiotika sein. Es dauert nur wenige Minuten, bis die Gram-Färbung abgeschlossen und die bakterielle Probe analysiert ist.

- Bakterien, die eine dicke Mureinschicht aufweisen, halten die primäre Färbung, Kristallviolett, zurück und werden als grampositiv bezeichnet.
- Bakterien mit einer dünnen Mureinschicht und einer äußeren Membran behalten die Primärfärbung nicht und werden als gramnegativ bezeichnet.


Mit der Gram-Färbung können keine einzelnen Spezies innerhalb einer Gruppe identifiziert werden; dazu müssten wir zusätzliche mikrobiologische Tests durchführen.
Dennoch ist die Gram-Färbung weit verbreitet, da sie es erfahrenen Mikrobiolog/innen ermöglicht, das Vorhandensein von Bakterien nachzuweisen und innerhalb von Minuten zu entscheiden, ob ein Bakterium grampositiv oder gramnegativ ist.
Den Gram-Typ zu kennen und die morphologische Form eines Bakteriums zu sehen, hilft bei der Auswahl des ersten Antibiotikums, das zur Behandlung eines Patienten benötigt wird.


Nach einer Gram-Färbung sind grampositive Bakterien violett, während gramnegative Bakterien rosa sind.

Mikroskopische Bilder von grampositiven und gramnegativen Bakterien nach einer Gram-Färbung. Das obere Bild zeigt grampositive Bakterien als Cluster von kleinen, violetten Kugeln auf weißem Hintergrund. Das untere Bild zeigt gramnegative Bakterien als kleine rosafarbene Kugeln, die wie Perlen an einer Schnur zusammenhängen, auf weißem Hintergrund.

Abbildung 1: Violette, grampositive Bakterien und rosa, gramnegative Bakterien betrachtet mit einem Lichtmikroskop nach der Gram-Färbung