Gravimetrische Analyse

Die gravimetrische Analyse ist eine Technik zur Bestimmung der Menge eines Analyten anhand der Masse. Ein gängiges Beispiel für eine gravimetrische Analyse ist die Bestimmung der Menge an Chlorid in einer Lösung - z. B. zur Bestimmung der Salzmenge in Meerwasser oder zur Bestimmung der Masse des Gegenions einer unbekannten Chloridverbindung. Der Analyt kann aber auch ein anderes Ion sein.

Der Analyt wird mit einem Gegenion in Reaktion gebracht, mit dem er eine unlösliche Verbindung bildet, die dann isoliert und gewogen werden kann. Aus der Masse des Niederschlags lässt sich die Menge des Analyten berechnen. Handelt es sich bei dem Analyten um das Chloridion, so könnte das Gegenion Silber, Ag+, sein, da AgCl in Wasser unlöslich ist.

Damit die gravimetrische Analyse gültig ist, müssen alle Chloridionen ausgefällt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass Chlorid das limitierende Reagenz ist und die Silberionen im Überschuss sind. Mit anderen Worten: Es sollten mehr Silberionen als Chloridionen vorhanden sein. Ebenso wichtig ist es, dass das Silberion über eine gut wasserlösliche Verbindung zugeführt wird, sodass als einziger Niederschlag das Silberchlorid entsteht. Die gängige Wahl wäre Silbernitrat, AgNO3:

NaCl (aq) + AgNO3 (aq) --> Na+ (aq) + NO3- (aq) + AgCl (s)