Inhibitoren
Inhibition von Enzymen
Enzyminhibitoren sind Moleküle, die die Aktivität von Enzymen verringern. Das Wissen über Inhibitoren kann zum Beispiel bei der Entwicklung von Medikamenten oder bei der Erforschung biochemischer Stoffwechselwege genutzt werden, da Inhibitoren eine Möglichkeit bieten, in diese Wege einzugreifen. Enzyminhibitoren können entweder irreversibel oder reversibel sein; irreversible Inhibitoren verringern die Enzymaktivität, indem sie das Enzym durch verschiedene Mechanismen zerstören, während reversible Inhibitoren das Enzym funktionsfähig halten. Die Inhibitoren, die wir hier untersuchen werden, sind reversible Inhibitoren [1].
Arten der Inhibition
Die Mechanismen von Enzym-Inhibitoren können in 3 Hauptgruppen eingeteilt werden: Kompetitive Inhibitoren, nicht-kompetitive Inhibitoren und gemischte Inhibitoren. Kompetitive Inhibitoren binden an die aktive Seite des Enzyms und konkurrieren dabei mit dem Substrat; nicht-kompetitive Inhibitoren binden an den Enzym-Substrat-Komplex an einer anderen Stelle als der aktiven Seite, können aber nicht an das Enzym allein binden, und gemischte Inhibitoren können sowohl an das Enzym als auch an den Enzym-Substrat-Komplex an einer anderen Stelle als der aktiven Seite binden [1].
Die Mechanismen der Inhibition von Enzymen können als Erweiterung des Michaelis-Menten-Mechanismus betrachtet werden, und kompetitive und nicht-kompetitive Inhibition können als Spezialfall der gemischten Inhibition angesehen werden (siehe Abbildung 1a), wobei KI und K'I die Dissoziationskonstanten des EI- bzw. ESI-Komplexes sind. Mit dem gleichen Ansatz wie bei der Ableitung der Michaelis-Menten-Gleichung (für eine detaillierte Herleitung siehe [2]) lässt sich die folgende Gleichung für die gemischte Inhibition aufstellen:
V0 = Vmax•[S] / Km•α+[S]•α’
wobei α = 1+[I]/KI und α’ = 1+[I]/K’I sind.
Genau wie die Michealis-Menten-Gleichung lässt sich diese Gleichung so umstellen, dass sie in ein doppelt reziprokes Diagramm passt:
1/V0 = α’/Vmax + Km•α/Vmax • 1/[S]
Wenn α > 1 und α' > 1 ist, handelt es sich um eine gemischte Inhibition; bei kompetitiver Inhibition ist α' = 1; bei nicht kompetitiver Inhibition ist α = 1. So erhält man 3 verschiedene Gleichungen für die 3 verschiedenen Arten der Inhibition, und ein Lineweaver-Burk-Diagramm der kinetischen Daten kann die Art der Inhibition aufzeigen, die der Inhibitor durchführt (siehe Abbildung 1b, 1c und 1d)[1,2].
Abbildung 1: Abbildung 1a) Die allgemeine enzymatische Reaktion und die Erweiterung des Mechanismus zur Inhibition von Enzymen. Abb. 1b, c und d: Lineweaver-Burk-Diagramme, die die 3 wesentlichen Arten der Inhibition zeigen. Wenn der y-Schnittpunkt gleich ist, aber die Steigungen unterschiedlich, ist der Inhibitor kompetitiv. Wenn sowohl die Steigungen als auch die y-Schnittpunkte unterschiedlich sind, handelt es sich um einen gemischten Inhibitor. Wenn die Steigungen gleich sind, aber die y-Schnittpunkte sich unterscheiden, ist der Inhibitor nicht kompetitiv.
Methanol-Vergiftung
Das Enzym Alkoholdehydrogenase ist nicht vollständig spezifisch für Ethanol; es katalysiert auch die Bildung von Aldehyden aus anderen Alkoholen. Einer dieser Alkohole ist Methanol, das in Formaldehyd und andere giftige Verbindungen umgewandelt wird, die zur Erblindung oder zum Tod führen können [3]. Methanolvergiftungen sind recht häufig und können durch die Einnahme von selbst hergestelltem Alkohol verursacht werden. Methanol und Ethanol sind also konkurrierende Substrate, und Ethanol wird sogar eingesetzt, um eine Vergiftung nach der Einnahme von Methanol zu verhindern, weil es die ADH bei der Katalyse der Oxidation dieser Verbindung inhibiert [4].
Berechnung der kinetischen Parameter
Auf den folgenden Seiten erfährst du, wie du die kinetischen Parameter für verschiedene Inhibitoren berechnen kannst:
Gemischte/nicht-kompetitive Inhibition
Quellen
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Lehninger, Albert L.; Nelson, David L.; Cox, Michael M. (2008). Principles of Biochemistry (5th ed.). New York, NY: W.H. Freeman and Company. ISBN 978-0-7167-7108-1.
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Atkins, Peter W.; de Paula, Julio; Friedman, Ronald (2009). Quanta, Matter, and Change: A molecular approach to physical chemistry. Oxford University Press. ISBN 978-0-19-920606-3.
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Beatty, L., Green, R., Magee, K. and Zed, P. (2013) A Systematic Review of Ethanol and Fomepizole Use in Toxic Alcohol Ingestions. Emerg. Med. Int. 2013, 638057.