Sterilisationsverfahren

Die Sterilisation ist eine Form der Dekontamination, bei der die mikrobielle Belastung auf einem Gegenstand entfernt wird. Nach einer Sterilisation sind keine Bakterien, Pilze, Sporen, nicht einmal mehr Proteine vorhanden, die eine Infektion übertragen könnten. Die Sterilisation ist die höchste Stufe der Dekontamination. Im Gesundheitswesen wird empfohlen, dass alle kritischen und semikritischen Gegenstände sterilisiert werden.

Obwohl alle Dekontaminationsverfahren darauf abzielen, die mikrobielle Belastung zu reduzieren, führen sie nicht immer zu einer vollständigen Sterilisation. Im Folgenden findest du eine Zusammenfassung der gängigsten Sterilisationsverfahren, die dir vielleicht begegnen werden.

Feuchte Hitze (Dampf)

Die Dampfsterilisation in einem Autoklav ist die Standardmethode zur Inaktivierung aller organischen Krankheitserreger, einschließlich Sporen und Prionenproteine. Einige Gegenstände sind hitze- oder druckempfindlich und sollten daher mit einer anderen Methode sterilisiert werden. Diese Technik wird üblicherweise bei Metallwerkzeugen und hitzebeständigen Kunststoffen verwendet.

Trockene Hitze

Gegenstände in einem Ofen wortwörtlich zu backen ist eine Alternative zur Sterilisation mit feuchter Hitze, wenn ein Gegenstand keine feuchten Umweltbedingungen verträgt (z. B. aufgrund von Korrosion). Temperatur und Dauer eines Zyklus liegen hierbei höher als in einem Autoklaven (160-190 ℃ für bis zu zwei Stunden).

Chemisch

Chemische Sterilisationsmittel reagieren mit Proteinen und Membranen und zerstören organische Krankheitserreger. Flüssige Sterilisationsmittel können auch zur hochwirksamen Desinfektion verwendet werden. Bei diesen Methoden ist keine hohe Temperatur erforderlich, sodass sie eine nützliche Alternative zu feuchten und trockenen Hitzeverfahren darstellen können.

In Ethylenoxidkammern wird giftiges Ethylenoxidgas eingesetzt, um organische Krankheitserreger abzutöten. Sie sind zwar für feuchtigkeits- und hitzeempfindliche Objekte nützlich, aber die Nebenprodukte des Verfahrens sind krebserregend, explosiv und sehr umweltschädlich. Aufgrund der langen Entgasungszeiten (< 24 Stunden) und der Toxizitätsprobleme ist diese Technik zum Einsatz bei Objekten vorbehalten, die sich nicht mit anderen Techniken sterilisieren lassen.

Bei flüssigen Sterilisationsmitteln wie Peressigsäure und Glutaraldehyd müssen die Gegenstände für einen verifizierten Zeitraum vollständig eingetaucht werden, um eine Sterilisation zu erreichen. Das Eintauchen von Metallen in Säure über einen längeren Zeitraum kann zu Korrosion führen, während Glutaraldehyd Blut und Proteine unwiderruflich an die Oberfläche eines so behandelten Objekts bindet.

Daher ist vor der Verwendung eines flüssigen Sterilisationsmittels neben einer sorgfältigen Vorreinigung eine gründliche Prüfung erforderlich.

Bestrahlung

Beide Formen der Sterilisation durch Bestrahlung inaktivieren Mikroorganismen durch direkte oder indirekte Schädigung ihrer DNS.

Die nichtionisierende Bestrahlung mit ultraviolettem (UV-) Licht ist ein niederenergetisches Verfahren, zumindest im Vergleich mit hochenergetischen ionisierenden Bestrahlungstechniken wie solchen mit Gammastrahlen oder Röntgenstrahlen. Daher kann nichtionisierende UV-Strahlung nicht in Objekte eindringen und nur zur Sterilisierung von Oberflächen verwendet werden. Alle Mikroben, die sich in der direkten Sichtlinie der UV-Lampe befinden, werden durch Schädigung ihrer DNS inaktiviert. Aus diesem Grund ist UV-Licht bei Menschen und anderen Tieren krebserregend. Die Schädigung der DNS von Hautzellen durch solare UV-Strahlung wird mit der Entstehung von Hautkrebs in Verbindung gebracht.

Bestrahlungstechniken erfordern keine hohen Temperaturen am Objekt, was bedeutet, dass sie sich besonders für hitzeempfindliche Gegenstände eignen.

Woher weißt du, ob dein Sterilisationsprozess erfolgreich war?

Es gibt zwei Arten von Indikatoren, mit denen sich feststellen lässt, ob ein Sterilisationsverfahren korrekt durchgeführt wurde. Es handelt sich um biologische und chemische Indikatoren.

Bei biologischen Indikatoren handelt es sich häufig um kleine Proben von Mikroorganismensporen, die bei erfolgreichem Einsatz einer Sterilisationsmethode inaktiviert werden sollten. Nach einem Durchlauf werden die Sporen auf ein Wachstumsmedium plattiert und daraufhin überprüft, ob sie neue Zellen bilden. Wachsen sie nicht, so ist dies ein Zeichen für ein erfolgreich durchgeführtes Verfahren.

Chemische Indikatoren sind farbverändernde Verbindungen, die reagieren, wenn die Sterilisationsbedingungen über die angemessene Zeitspanne hinweg erfüllt sind. Dazu gehören z. B. Tintenflecke auf Sterilisationsbeuteln, die sich von rosa/gelb nach braun/schwarz verfärben, oder nach dem gleichen Muster funktionierende Klebestreifen, die auf Flaschen und auf in Papier eingepackte Pakete geklebt werden können.