Michaelis-Menten
Das Michaelis-Menten-Modell ist ein einfaches Modell einer enzymatischen Reaktion, das von Leonor Michaelis und Maud Menten im Jahr 1913 entwickelt wurde. Das Modell basiert auf den folgenden 2 Annahmen:
- Eine enzymatische Reaktion läuft in 2 Schritten ab: Bildung eines Enzym-Substrat-Komplexes, ES, und Dissoziation des Enzyms und des Produkts.
- Nach einer (sehr) kurzen Zeitspanne erreicht die Konzentration des ES-Komplexes einen Gleichgewichtszustand, in dem die Bildungsrate von ES der Verbrauchsrate entspricht.
Die erste Annahme besagt, dass die enzymatische Reaktion aus 4 verschiedenen Reaktionen besteht: Bildung von ES aus E und S, Dissoziation von ES in E und S, Dissoziation von ES in E und P und Bildung von ES aus E und P. Die Geschwindigkeit einer Reaktion wird in der Regel zu Beginn der Reaktion gemessen, wenn noch keine nennenswerte Menge an P gebildet wurde; daher kann die Geschwindigkeit der Bildung von ES aus E und P ignoriert werden. Daraus ergibt sich die folgende Gesamtreaktion (Abbildung 1.a) [1].
Abbildung 1: Abbildung 1.a: Enzymatische Gesamtreaktion; Abbildung 1.b: Diagramm der Anfangsraten einer enzymatischen Reaktion, aufgetragen gegen die Substratkonzentration, und eine Michaelis-Menten-Kurve, die in dieses Diagramm gesteckt wird. Bei niedrigen Substratkonzentrationen ist die Kurve steil; bei höheren Konzentrationen erreicht die Kurve jedoch ein Plateau, und die Geschwindigkeit nähert sich Vmax. Die Interpretation von km ist aus der Abbildung ebenfalls ersichtlich: km ist gleich der Substratkonzentration, bei der die Reaktionsgeschwindigkeit ½ - Vmax beträgt. [1]
Diese Reaktion impliziert, dass die Geschwindigkeit der Produktbildung, d.h. die Reaktionsgeschwindigkeit, durch V = k2 - [ES] gegeben ist. Wenn fast das gesamte Enzym Teil des Enzym-Substrat-Komplexes ist, nähert sich die Reaktion ihrer maximalen Geschwindigkeit (Vmax). In der obigen Reaktion ist k2 der geschwindigkeitsbegrenzende Schritt, und Vmax kann daher als [E] - k2 ausgedrückt werden. Die ratenbegrenzende Geschwindigkeitskonstante wird auch kcat oder Wechselzahl genannt, und in der obigen Reaktion ist kcat = k2. Das bedeutet, dass Vmax = kcat - [E]. [1]
Quellen
- Lehninger, Albert L.; Nelson, David L.; Cox, Michael M. (2008). Principles of Biochemistry (5th ed.). New York, NY: W.H. Freeman and Company. ISBN 978-0-7167-7108-1.