Orale Rehydratationstherapie

Die Erkenntnis, dass Glucose durch Cotransport mit Natrium aufgenommen wird, war eine grundlegende wissenschaftliche Entdeckung, die zu einer Behandlung geführt hat, die das Leben vieler Menschen retten konnte.

Eine der häufigsten Todesursachen bei Kleinkindern ist Di­ar­rhö, die oft durch Infektionen wie Cholera ausgelöst wird. So schätzte die Weltgesundheitsorganisation, dass es 1982 mehr als eine Milliarde Fälle von Di­ar­rhökrankungen gab, an denen fast fünf Millionen Kinder starben. Der Tod durch Di­ar­rhö kann eintreten, wenn die Person so viel Flüssigkeit verliert, dass ihr Plasmavolumen sehr niedrig wird, was zu einem Anstieg des Kaliumspiegels im Blut (der womöglich die Zellen depolarisiert) und zu einem so niedrigen Blutdruck führt, dass das Herz das Blut nicht mehr effektiv durch den Körper pumpen kann.

Im Jahr 2013 gab es mehr als 1,7 Milliarden Fälle von Di­ar­rhö, und die Zahl der di­ar­rhöbedingten Todesfälle bei Kindern ging auf unter 800.000 zurück. Dies ist auf die Einführung der oralen Rehydratationstherapie (ORT) zurückzuführen. Eine gängige ORT-Lösung besteht aus 45 mmol/l NaCl, 75 mmol/l Glucose, 20 mmol/l KCl und 10 mmol/l Trinatriumzitrat.