Peakaufspaltung
Unter Peakaufspaltung in der Protonen-NMR oder Spin-Spin-Kopplung versteht man das Phänomen, dass benachbarte Protonen mit der Resonanz des anderen wechselwirken und ein Aufspaltungsmuster für das Signal im NMR-Spektrum erzeugen. Ein Signal hat ein Aufteilungsmuster von n+1, wobei n die Anzahl der benachbarten Protonen ist (siehe Beispiel in Abbildung 1 unten). Diese Regel kann bei der Strukturaufklärung ein sehr mächtiges Werkzeug sein, um die Molekülgruppen einer Verbindung zu bestimmen.
Abbildung 1: Beispiel eines NMR-Spektrums von Ethanol mit Peakaufspaltung. Beachte das Aufteilungsmuster jedes Signals in Bezug auf die Anzahl der äquivalenten Protonen (a, b, c).
Wenn also ein Satz äquivalenter Protonen 3 benachbarte Protonen hat, wird das Signal in 4 aufgeteilt, wie du in Abbildung 1 für den "c"-Satz sehen kannst.
Als Faustregel gilt, dass dieser Effekt nur bei 3 Bindungen auftritt, und zwar in der Regel nur bei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen, nicht z. B. bei Kohlenstoff-Sauerstoff.
Es gibt noch andere Informationen, die aus der Spin-Spin-Kopplung gewonnen werden können, z. B. über den Abstand zwischen den einzelnen Peaks, der als Kopplungskonstante bezeichnet wird.