Arten von ELISA-Tests

Alle ELISA-Tests beruhen auf der spezifischen Wechselwirkung von Antikörper und Antigen. Es gibt zahlreiche Varianten der ELISA-Methode. Im Folgenden sind die gängigsten ELISA-Tests aufgeführt:

Direkter ELISA-Test

  • Vorteile

    • Schneller weil nur ein Antikörper verwendet wird
    • Keine Kreuzreaktionen zwischen Antikörpern
  • Nachteile

    • Unflexibel und kostspielig: der Primärantikörper muss einzeln markiert und kann nicht für mehrere Versuche verwendet werden
    • Das Signal wird weniger stark verstärkt
  • Übliche Anwendungsfälle: Analyse der Immunantwort auf ein Antigen

Indirekter ELISA-Test

  • Vorteile

    • Hohe Sensitivität: der Primärantikörper hat mehrere Epitope, die von mehreren markierten Sekundärantikörpern gebunden werden können, die das Signal verstärken
    • Flexibel: Verschiedene primäre Detektionsantikörper können mit einem einzigen markierten Sekundärantikörper verwendet werden
    • Zahlreiche Varianten markierter Sekundärantikörper sind im Handel erhältlich
  • Nachteile

    • Mögliche Kreuzreaktion mit dem Sekundärantikörper
    • Zusätzliche Inkubationsschritte erforderlich

Abbildung 1: Arten von ELISA-Tests

  • Übliche Anwendungsfälle: Bestimmung der Gesamtantikörperkonzentration in Proben

Sandwich-ELISA

  • Vorteile

    • Sehr hohe Sensitivität: Es werden zwei Antikörper verwendet, sodass das Antigen spezifisch eingefangen und nachgewiesen wird. Das Antigen muss vor der Messung nicht gereinigt werden
    • Flexibilität: Sowohl indirekte als auch direkte Detektion möglich
  • Nachteile

    • Ein abgestimmtes Paar ist erforderlich: Die Optimierung von Antikörperkombinationen kann schwierig sein. Jeder Antikörper muss mit einem spezifischen Epitop auf dem Zielprotein reagieren und darf nicht mit seinem Partnerantikörper kreuzreagieren.
  • Übliche Anwendungsfälle: Analyse komplexer Proben. Das Antigen muss vor der Anwendung dieser Methode nicht gereinigt werden.

Kompetitiver ELISA-Test

  • Vorteile

    • Hohe Sensitivität: gezielter Nachweis von Antigenen in relativ geringen Mengen
    • Keine Probenverarbeitung erforderlich
    • Höhere Präzision, Genauigkeit und Reproduzierbarkeit
  • Nachteile

    • Falsch-positiv: geringe Spezifität
  • Übliche Anwendungsfälle: Nachweis kleiner Antigene, die nicht von zwei verschiedenen Antikörpern gebunden werden können, wie beim Sandwich-ELISA. Dieser ELISA-Test wird häufig verwendet, wenn nur ein Antikörper für das Antigen verfügbar ist.